„Frau Lieb, wo ist der Bus? Wo ist der Bus mit Menschen, die das interessiert, was sie da gerade geschrieben haben?“ Zugegeben, nach den Blumen am Anfang meiner beruflichen Laufbahn hatte ich kurz einen Anflug von Zweifel, ob ich richtig abgebogen bin. Aber Niederlagen gehören nunmal zum Wachsen dazu. Und so bin ich auf meinem Weg geblieben. Zu sehr juckte es in den Fingern, Themen aufzuspüren, Botschaften zu transportieren und Geschichten in Worte zu packen. Nach den Jahren im Journalismus und in der Unternehmenskommunikation wurde es mir schließlich „zu eng“. Ich habe mich selbst vermisst und mir fehlte die Vielfalt, die ein lebendiger Teil meiner Persönlichkeit ist. Und so habe ich Schritt für Schritt meine „eigene Schublade“ gebaut. Heute arbeite ich als freie Texterin, Fotografin, Künstlerin, Naturprozessbegleiterin und unterstütze Menschen mit Hochsensibilität. 

Vielfalt und Sensibilität leben

Für mich war es immer wichtig, möglichst viele Leidenschaften und Talente ausleben zu können, denn nur so fand ich meinen beruflichen Sinn. Und auch meine Balance zwischen kreativer Freiheit, bodenständigem Handwerk und sinnstiftender Begleitung. Dieser Weg war steinig und erforderte viel Selbsterforschung, Selbsterkundung und Selbstentwicklung. Dabei stieß ich auch mal an schmerzhafte Grenzen und durchwanderte Krisen. Doch wie sagt man so schön: Kehrtwendungen beginnen in Sackgassen und ein Leben nach dem eigenen Naturell und der eigenen Bestimmung zu führen, dabei gut bei sich selbst zu bleiben und gleichzeitig im sensiblen, rücksichtsvollen Miteinander, ist selten ein geradliniger und noch weniger ein einfacher Prozess. Aus meiner Sicht jedoch eines der schönsten Geschenke, das man sich selbst und der Welt machen kann. 

Ein Wort zur Kunst

Ich werde immer wieder gefragt, weshalb ich an so vielen künstlerischen Projekten arbeite und ob ich mich damals nicht entscheiden konnte. Die Antwort ist simpel: Für mich gibt es hier kein „oder“. Meine Arbeit als Dienstleisterin und Künstlerin sind zwei Motoren, die sich gegenseitig antreiben. Sei es Sprache, Fotografie, Malerei, Tanz oder Musik – alle fünf Ausdrucksformen werden seit über 30 Jahren konsequent gelebt. Davon profitieren auch meine Kunden: Ob ich nun kreative Maßnahmen plane, Content generiere oder Menschen in ihren Prozessen begleite – die Kunst ist mein Grundrauschen, liefert mir einen Pool an Kreativitätstechniken und dient mir als Inspiration für meine tägliche Arbeit.


*1984 in Reutlingen