„The purpose of human life is to serve, to show compassion and the will to help others.“
Im Fotografieren findet sich für mich nahezu alles, was mich antreibt, immer wieder „Ja“ zu diesem Leben zu sagen, selbst wenn Weltgeschehen und persönliche Schattenthemen hin und wieder nach der Oberhand greifen.
Dort, in der Kraft der Natur und der intimen Begegnung von Mensch zu Mensch, dem spielerischen Experimentieren und dem kindlichen sich-im-Moment-verlierens. Aber auch dem Verlust von Kontrolle und dem Einlassen auf das, was sich zeigt. Ein Urvertrauen in mich, den Menschen vor der Kamera und in den gemeinsamen Prozess. Denn – fotografieren ist Begegnung. Fotografieren ist Festhalten, Gestaltung. Und ganz oft auch therapeutisch. Fotografieren und fotografiert werden dabei ein Selbsterfahrungsprozess, der uns hilft, gegenwärtige Gefühle und Lebensetappen in Bildern auszudrücken.
Ich war schon immer ein sehr über-achtsamer Mensch, der in allem, was er tat, dem Versuch unterlag, detailliert vorauszuplanen und den Rahmen zu halten. Immer im Bestreben, möglichst wenig Schaden im Umfeld anzurichten und noch viel weniger an mir selbst. Doch Überachtsamkeit kann auch zum Hemmschuh werden und dazu führen, dass Mensch im Korsett der Planbarkeit erstarrt und unter seinen Möglichkeiten bleibt.
Ich bin sehr dankbar, dass mir das Loslassen mit der Kamera in der Hand gelingt. Und noch viel mehr über die vielen Menschen und insbesondere die mutigen Frauen, die sich vor meiner Kamera in einen vulnerablen Prozess des Seins und sich-zeigen begeben.
