Wenn man nicht wirklich weiß, welchen von beiden Wegen man wählen soll, macht es hin und wieder Sinn, sich mit Phantasie einen dritten Weg zu erschaffen, der aus den Zweifeln des eigenen Verstandes führen kann. Wenn ich dann genügend Geduld, Mut und Hoffnung aufbringe, wird mir das Leben vielleicht einen Wegweiser schicken. Ein unverhofftes Ereignis, das den Nebel auflöst. Einen nächtlichen Traum, der mir die Augen öffnet. Oder einen Menschen, der meine wichtigsten Fragen ohne Worte beantwortet.
Geduldige, ausdauernde Zuversicht ist eine Kraft, die oft Unmögliches möglich macht. Die Fragezeichen auszuhalten statt rastlos nach Antworten zu suchen – eine erstrebenswerte Königsdisziplin. Dem Leben Raum gewähren und geschehen lassen ist oft produktiver als der Zwang in eine bestimmte Richtung. Doch beides hat auch seine Grenzen. Manches Mögliche will nicht Wirklichkeit werden. So manches Problem hat beileibe keine Lösung.
Hier mag ein gutes Maß an Dranbleiben, Ruhen lassen und Weitergehen der entspannteste Weg sein, wenn man nicht all seine Energiereserven leeren möchte. Wenn nicht heute, dann vielleicht morgen. Wenn nicht dieses, dann vielleicht jenes. Wenn nicht hier, dann vielleicht dort.